
Stressreduktion durch epigenetische Analyse – Interview mit Dr. Hippe im QS24
In der aktuellen Folge von „Naturmedizin“ spricht Moderator Alexander Glogg mit der Ernährungswissenschaftlerin Dr. Berit Hippe, Geschäftsführung von HealthBioCare GmbH über personalisierte Empfehlungen zur Stressbewältigung.
Welchen Einfluss hat unsere Epigenetik auf den Umgang mit Stress?
Unsere Epigenetik beeinflusst den Umgang mit Stress erheblich, da sie bestimmt, wie unsere Gene aktiviert oder deaktiviert werden, was letztlich unsere physiologischen Reaktionen auf Stressoren steuert. Obwohl Menschen genetisch ähnlich sind, können epigenetische Veränderungen, die durch Umweltfaktoren, Lebensstil und Ernährung ausgelöst werden, dazu führen, dass bestimmte Gene, die mit Stressreaktionen in Verbindung stehen, unterschiedlich funktionieren.
Diese epigenetischen Modifikationen können die Fähigkeit eines Individuums beeinflussen auf Stress zu reagieren. Beispielsweise können einige epigenetische Veränderungen die Anfälligkeit für stressbedingte Erkrankungen erhöhen oder verringern. Daher kann die Analyse der Epigenetik und insbesondere der MicroRNAs, hilfreich sein, um personalisierte Interventionen zur Stressbewältigung zu entwickeln. Solche Interventionen könnten darauf abzielen, die Genexpression in einer Weise zu modifizieren, die den Umgang mit Stress verbessert und gesundheitliche Vorteile bietet.
Micro RNAs sind stabile Biomarker, die im Blut und in allen Organen vorkommen.
MicroRNAs (miRNAs) können eine wichtige Rolle bei der Diagnose und Behandlung von stressbedingten Krankheiten spielen, da sie hervorragende Biomarker für den Stresslevel und die damit verbundenen Reaktionen im Körper sind. Hier sind einige spezifische Wege, wie sie helfen können:
- Diagnose von Stresslevel: miRNAs sind in allen Organen vorhanden und sehr stabil, wodurch sie im Blut gemessen werden können. Veränderungen in der Konzentration von spezifischen miRNAs spiegeln Veränderungen im neurologischen Zustand wider und können verwendet werden, um das Ausmaß von Stress im Körper zu bewerten.
- Früherkennung von Erkrankungen: Durch die Analyse von miRNA-Mustern können Labore frühzeitig potenzielle Risiken für stressbedingte Erkrankungen identifizieren. Diese Informationen ermöglichen es, präventive Maßnahmen zu ergreifen, bevor ernsthafte gesundheitliche Probleme auftreten.
- Personalisiertes Stressmanagement: Die Analyse von miRNAs kann personalisierte Empfehlungen zur Stressreduktion bieten, basierend auf dem individuellen zellulären Stresslevel. Dies bedeutet, dass Patienten maßgeschneiderte Interventionen erhalten können, die auf ihre spezifischen Bedürfnisse abgestimmt sind.
- Behandlungsansätze: Forschung zu miRNAs hat gezeigt, dass sie regulierend auf Stressreaktionen wirken und dass gezielte Nährstoffe oder Pflanzenstoffe (z.B. Quercetin oder EGCG) die miRNA-Aktivität beeinflussen können. Dies kann helfen, die Stressbewältigung zu verbessern und somit die Negativfolgen von Stress zu reduzieren.
Insgesamt ermöglichen miRNAs eine tiefere Einsicht in die biologischen Mechanismen, die hinter Stress und dessen Auswirkungen stehen, und bieten eine Basis für innovative diagnostische und therapeutische Ansätze zur Behandlung von stressbedingten Erkrankungen.
Link zur Sendung:
https://www.youtube.com/watch?v=G1B2wWp8Z
Vortragsreihe Dr. Hippe bei QS24:
https://www.youtube.com/playlist?list
Link zum Fernsehsender QS24:
https://qs24.tv/