Gesund in den Herbst – Epigenetik und das Immunsystem: Wie Sie Ihre Abwehr aktivieren können

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Gesund in den Herbst – Epigenetik und das Immunsystem: Wie Sie Ihre Abwehr aktivieren können

Gesund in den Herbst – Epigenetik und das Immunsystem: Wie Sie Ihre Abwehr aktivieren können

Das Problem: Unser Immunsystem steht heute unter Dauerstress

Unser Immunsystem ist ein fein abgestimmtes Netzwerk, das ständig zwischen Ruhe und Alarmbereitschaft balanciert. Dabei spielt nicht nur die genetische Ausstattung eine Rolle – sondern vor allem die Epigenetik.

Viren wie SARS-CoV-2 und Influenza sind dabei Meister der Tarnung. Sie manipulieren unser Epigenom, also die „Schalter“, die steuern, welche Gene im Immunsystem aktiv sind, und schalten beispielsweise Gene wie Interferon-Gamma ab, welche normalerweise antivirale Abwehrsignale auslösen. Dadurch wird das Immunsystem geschwächt (Abwehrgene werden stillgelegt) und das Virus kann sich ungestört vermehren. Das Ergebnis: Entzündungen schießen in die Höhe – Infektionen verlaufen schwerer, die Regeneration dauert länger.

Die Lösung: Pflanzenstoffe als epigenetische Helfer

Die gute Nachricht: Wir können diese Schalter wieder positiv beeinflussen. Mit sogenannten epigenetisch aktiven Pflanzenstoffen (Phytoceuticals) lassen sich wichtige Immun-Gene reaktivieren und virenbedingte epigenetische Veränderungen ausgleichen.

    • Spermidin (Weizenkeime, Sojabohnen, grüne Erbsen) aktiviert epigenetische Prozesse, unterstützt Immunzellen, stärkt das Immun-Gedächtnis und ist ein Schlüssel zu gesunder Alterung
    • Quercetin (Zwiebeln, Kapern) hemmt das Andocken von Viren und senkt das Infektionsrisiko
    • EGCG (grüner Tee) aktiviert Abwehrzellen und stabilisiert die DNA
    • Phloretin (Äpfeln) unterstützt die Regulation entzündungshemmender Gene (z.B. Interleukin 6 und -8)
    • Berberin (Berberitze oder Gelbwurzel) & Resveratrol (Traubenschalen, Himbeerkerne) modulieren epigenetische Enzyme, bremsen Virusvermehrung, hemmen Entzündungen und schützen Zellen
Health bacteria virus protection by Amiruddin from vecteezy.com

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Ernährung (ausgewogen, pflanzenreich), Bewegung, Schlaf und Stressreduktion wirken dabei synergistisch – sie optimieren Ihre genetische “Immunprogrammierung” Tag für Tag und aktivieren diese schützenden Mechanismen.

Tipp: VI-OFFENCIO® gebündelte Pflanzenkraft für Ihr Immunsystem

kombiniert epigenetisch aktive Pflanzenstoffe wie z.B. Quercetin mit Vitamin D3, Folat und Zink zur gezielten Unterstützung der Immunbalance.

Ihr Nutzen: Epigenetik verbindet Lebensstil und Immunabwehr

Ein stark reguliertes Epigenom bedeutet:

    • schnellere Immunantwort
    • geringeres Infektionsrisiko
    • weniger Entzündungen
    • Länger jung und vital bleiben (Longevity)

Eine epigentsich aktive Ernährung mit natürlichen Pflanzenstoffen bietet somit eine nachhaltige Möglichkeit, das Immunsystem zu stärken – gerade in der Erkältungs- und Grippesaison.

Länger gesund leben – Longevity als Schlüssel zum Wohlbefinden

Länger gesund leben – Longevity als Schlüssel zum Wohlbefinden

Das Problem: Wir werden älter – aber nicht immer gesünder

Unsere Lebenserwartung steigt seit Jahrzenten, doch die gewonnen Jahre sind oft von chronischen Erkrankungen begleitet. Viele Menschen verbringen die letzten Jahre mit Einschränkungen durch Diabetes, Herz-Kreislauf-Probleme oder Demenz. Klassische Gesundheits-Checks liefern zwar wichtige Werte wie Cholesterin oder Blutdruck, sagen jedoch wenig darüber aus, wie schnell unser Körper wirklich altert. Hier setzt die Longevity-Forschung an.

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Longevity: Mehr gesunde Jahre gewinnen

„Longevity“ bedeutet nicht nur viele Jahre zu leben, sondern diese gesund, aktiv und mit Lebensqualität zu verbringen. Forschende untersuchen heute intensiv, wie wir den Alterungsprozess verstehen und positiv beeinflussen können. Nur etwa 20-30% unseres Alterns sind genetisch festgelegt – der weitaus größere Teil hängt von unserem Lebensstil und unserer Umwelt ab, die wir aktiv beeinflussen können. Ein Schlüssel dafür liegt in der Epigenetik – der Steuerung unserer Gene, ohne die DNA selbst zu verändern.

Epigenetik wirkt wie ein Schalter: Das Kabel (das Gen) ist da, aber ob die Lampe brennt, entscheidet der Schalter. Wichtige Mechanismen sind die DNA-Methylierung, Veränderungen an Histonen (den „Wickelproteinen“ der DNA) und kleine RNA-Moleküle wie miRNAs. Lebensstilfaktoren wie Ernährung, Bewegung, Schlaf oder Stress beeinflussen diese Prozesse direkt.

Ein weiterer Schlüssel sind die Telomere. Man kann sie sich wie die Plastikkappen an den Enden von Schnürsenkeln vorstellen: Sie sitzen an den Enden unserer Chromosomen und schützen die Erbinformationen vor dem „Ausfransen“. Mit jeder Zellteilung werden sie kürzer, bis sich die Zellen irgendwann nicht mehr teilen können und „altern“. Ungesunder Lebensstil beschleunigt diesen Prozess, gesunde Gewohnheiten können ihn verlangsamen.

Das Nutzenversprechen: Ihr biologisches Alter verstehen – und aktiv gestalten

Die gute Nachricht: Wir können heute messen, wie schnell unsere Zellen altern. Das biologische Alter ist dabei oft aussagekräftiger als das chronologische. Spezielle Analysen wie Epigenetik-Tests oder die Bestimmung der Telomerlänge geben Aufschluss über das biologische Alter. Sie zeigen, ob Ihr Körper „jünger“ oder „älter“ ist als Ihr Geburtsdatum und ermöglichen gezielte Maßnahmen, die Ihre Gesundheit stärken.

Call to Action: Starten Sie jetzt in Ihre gesunde Zukunft

Longevity ist kein Zukunftstraum – es ist heute schon möglich. Mit den richtigen Informationen und Maßnahmen können wir selbst den Unterschied machen.

    • Machen Sie den ersten Schritt: Finden Sie heraus, wie alt Ihre Zellen wirklich sind.
    • Nutzen Sie moderne Longevity-Analysen (z.B. Geneometry® Healthy Aging Panel).
    • Handeln Sie heute, um morgen gesünder, aktiver und mit mehr Lebensqualität zu leben.

Länger gesund leben beginnt mit Wissen – und mit Ihrer Entscheidung, die eigenen „Schalter“ für ein vitales Leben richtig zu stellen.

miRNAs – Die kleinen, aber mächtigen Regulierer unserer Gene

Genetik vs Epigenetik

Jeder Mensch wird mit einer DNA geboren, die zur Hälfte von der Mutter und zur Hälfte vom Vater stammt und lässt sich mit einem Buch vergleichen, dessen Wörter nach dem Druck nicht mehr verändert werden können. Doch es gibt eine übergeordnete Ebene, die bestimmt, welche Teile dieses Buches überhaupt ‚gelesen‘ werden – die Epigenetik. Sie steuert, welche Gene aktiv sind und welche nicht. Während die Forschung in diesem Bereich ständig neue Mechanismen entdeckt, möchte ich mich hier auf einen spezifischen Mechanismus konzentrieren: die Steuerung der Gene durch microRNAs (miRNAs).

Vereinfachte Darstellung der Funktionsweiße von miRNAs (1)

Was sind miRNAs?

Die Regulation unserer Gene ist ein hochkomplexer Prozess – und mit der Entdeckung der miRNAs wurde eine neue Ebene dieser Steuerung sichtbar. Die Verleihung des Nobelpreises 2024 an Victor Ambros und Gary Ruvkun für ihre bahnbrechenden Erkenntnisse auf diesem Gebiet unterstricht die herausragende Bedeutung der miRNAs

Normalerweise wird die DNA in ein Zwischenprodukt, die messenger RNA (mRNA), umgeschrieben, das schließlich zu einem Protein führt. miRNAs hingegen sind kurze Moleküle mit einer Länge von etwa 18 bis 25 Nukleotiden. Sie produzieren keine Proteine, sondern beeinflussen indirekt deren Herstellung, indem sie an mRNAs binden – den Molekülen, die die Baupläne für Proteine transportieren. Auf diese Weise können sie die Produktion bestimmter Proteine gezielt hemmen oder regulieren und spielen eine zentrale Rolle in zahlreichen Stoffwechselprozessen.

Biomarker

miRNAs sind zusätzlich wertvoll weil sie als diagnostische Werkzeuge dienen können. Sie sind nicht nur in Zellen, sondern auch in Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel oder Urin nachweisbar. Die von uns untersuchten miRNAs bleiben bis zu zwei Wochen im Blut erhalten und liefern wertvolle Einblicke in biologische Prozesse wie Alterung, Stoffwechsel oder Krankheitsrisiken. Das macht sie zu vielversprechenden, nicht-invasiven Biomarkern für die Medizin.

Besonders faszinierend: miRNAs lassen sich durch unseren Lebensstil beeinflussen. Ernährung, Bewegung und sogar Stress spielen eine Rolle bei ihrer Regulation. Studien zeigen, dass bestimmte Nährstoffe die Aktivität von miRNAs steuern können – und damit direkten Einfluss auf unsere Gesundheit haben.

Bei HealthBioCare analysieren wir spezielle miRNA-Profile und geben markerbasierte Nährstoffempfehlungen, um deren Aktivität gezielt positiv zu beeinflussen. Ein Beispiel: Quercetin aktiviert die miRNA-I und kann dadurch Entzündungen reduzieren.

Zusammenfassung

miRNAs sind winzige, aber entscheidende Regulatoren unserer Gene. Sie steuern, welche Proteine produziert werden, und beeinflussen dadurch nahezu alle Prozesse im Körper. Spannend ist, dass unser Lebensstil – sei es durch Ernährung, Sport oder Stressmanagement – die Aktivität dieser Moleküle beeinflussen kann. Zudem dienen miRNAs als vielversprechende Diagnosewerkzeuge und eröffnen neue Wege für die personalisierte Gesundheitsintervention.

(1): Santonocito, S.; Polizzi, A.; Palazzo, G.; Isola, G. The Emerging Role of microRNA in Periodontitis: Pathophysiology, Clinical Potential and Future Molecular Perspectives. Int. J. Mol. Sci. 202122, 5456. https://doi.org/10.3390/ijms22115456

Spermidin: Der Schlüssel für ein gesundes Altern!

Spermidin: Der Schlüssel für ein gesundes Altern!

Was, wenn das Geheimnis für ein längeres, gesünderes Leben in etwas so Einfachem wie Fasten verborgen wäre? Seit Jahren werden Kalorienrestriktion (CR) und intermittierendes Fasten (IF) für ihre Fähigkeit gelobt, das Altern zu verlangsamen, die Gesundheit zu verbessern und die Lebensspanne zu verlängern. Doch neue Forschungsergebnisse offenbaren ein faszinierendes Puzzlestück – Spermidin, ein natürliches Polyamin, das in unseren Zellen vorkommt, könnte eine entscheidende Rolle für die kraftvollen Effekte des Fastens spielen.

Studien zeigen, dass Fasten die Spermidinspiegel erhöht, was wiederum Autophagie auslöst – einen zellulären Selbstreinigungsprozess, der beschädigte Zellbestandteile entfernt und unsere Körper optimal funktionsfähig hält. Ohne ausreichendes Spermidin scheinen die gesundheitlichen Vorteile des Fastens, einschließlich des Schutzes vor Herzkrankheiten und neurodegenerativen Erkrankungen, zu verschwinden. Diese Entdeckung wirft ein neues Licht auf einen evolutionär konservierten Stoffwechselweg, der die Anti-Aging-Forschung revolutionieren könnte.1

Was ist Spermidin?

Spermidin ist eine natürliche Verbindung, die in vielen Lebensmitteln vorkommt und von unseren Darmbakterien produziert wird. Es spielt eine entscheidende Rolle bei Zellwachstum, DNA-Stabilität und einem Prozess namens Autophagie, der beschädigte Zellen reinigt und dafür sorgt, dass unser Körper optimal funktioniert.2

Obwohl der Körper Spermidin selbst produzieren kann, sind Nahrungsquellen – wie Vollkornprodukte, gereifter Käse, Pilze und fermentierte Lebensmittel – wichtig, um gesunde Werte aufrechtzuerhalten. Studien zeigen, dass der Spermidinspiegel mit dem Alter abnimmt, aber Menschen, die besonders lange leben (wie Hundertjährige), tendenziell höhere Werte aufweisen.4

Chemische Formel von Spermidine 1

Chemische Formel von Spermidine

Vorkommen

Spermidin kommt am häufigsten in pflanzlichen Lebensmitteln vor, insbesondere in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und Sojaprodukten. Um die Spermidinaufnahme auf natürliche Weise zu erhöhen, ist eine Ernährung reich an Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Pilzen sowie bestimmten Nüssen und Gemüsesorten die beste Wahl.5

Spermidin kommt am häufigsten in pflanzlichen und pilzbasierten Lebensmitteln vor. Die besten Nahrungsquellen sind:

  • Vollkornprodukte – Besonders Weizenkeime, die mit 0,35 mg/g eine der höchsten Spermidinkonzentrationen aufweisen.
  • HülsenfrüchteSojabohnen (0,070–0,180 mg/g) und grüne Erbsen sind besonders reich an Spermidin.
  • Pilze – Bestimmte Sorten wie Kräuterseitlinge (0,060–0,160 mg/g) enthalten besonders viel Spermidin.
  • Nüsse und SamenPinienkerne (0.060 mg/g) sind eine hervorragende Wahl.
  • Gemüse und ObstGrüner Salat, Kartoffeln, Äpfel, Birnen und Erbsen tragen trotz ihres moderaten Spermidingehalts erheblich zur täglichen Aufnahme bei.

Tierische Lebensmittel enthalten in der Regel weniger Spermidin, jedoch gibt es einige Ausnahmen:

  • Innereien (Leber, Milz, Niere) – Besonders Rinderleber enthält bis zu 0,161 mg/g.
  • Gereifter Käse – Einige Käsesorten, wie gereifter Cheddar, können bis zu 0,200 mg/g enthalten.

Auch wenn einige Lebensmittel nur moderate Mengen an Spermidin enthalten, spielen sie aufgrund ihres häufigen Konsums eine bedeutende Rolle. Studien zeigen, dass Vollkornbrot, grüner Salat, Äpfel, Birnen und Kartoffeln zu den wichtigsten Quellen gehören, da sie regelmäßig in der Ernährung vorkommen.4

Da Spermidin in einer Vielzahl gängiger Lebensmittel vorkommt, gehen Forscher davon aus, dass seine gehirnfördernden Vorteile nicht nur auf eine insgesamt gesunde Ernährung zurückzuführen sind, sondern vielmehr auf Spermidin selbst.6

Supplementierung und Verträglichkeit beim Menschen:
Studien bestätigen die Sicherheit von spermidinreichem Weizenkeimextrakt. Eine 28-tägige Studie an Mäusen zeigte keine negativen Auswirkungen, während eine 3-monatige Humanstudie (1,2 mg/Tag) keinen Einfluss auf Vitalzeichen, Blutwerte oder das Körpergewicht feststellte.2

Wirkung

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass Spermidin das gesunde Altern, die Herz- und Gehirnfunktion unterstützen und sogar vor bestimmten Krankheiten schützen kann. 2

  1. Altern und Langlebigkeit

Mit zunehmendem Alter sinken die Polyaminspiegel, einschließlich Spermidin, was mit einem Rückgang der Zellfunktionen verbunden ist. Studien zeigen, dass eine Spermidin-Supplementierung die Lebensdauer von Hefen, Würmern, Fliegen und Mäusen verlängert, indem sie die Autophagie – den natürlichen Zellreinigungsprozess des Körpers – aktiviert. Beim Menschen könnte Spermidin das Altern verlangsamen und die Langlebigkeit fördern, indem es die Zellerneuerung unterstützt.

  1. Reduktion von oxidativem Stress und Entzündungen

Altern geht häufig mit oxidativem Stress und chronischen Entzündungen einher, die zu degenerativen Erkrankungen beitragen. Spermidin hat sich als wirksam erwiesen, um oxidative Schäden zu reduzieren und Entzündungen zu senken, wodurch es altersbedingte Erkrankungen wie Herzkrankheiten und Neurodegeneration verhindern könnte.

  1. Gedächtnis und Gehirngesundheit

Spermidin spielt eine entscheidende Rolle für Gedächtnis, Lernen und Gehirnfunktion. Studien an Fruchtfliegen und Ratten zeigen, dass Spermidin das Kurzzeit- und Langzeitgedächtnis verbessert, indem es die Gehirnplastizität erhöht und die Produktion von BDNF (Brain-Derived Neurotrophic Factor) steigert – einem Protein, das für die kognitive Funktion essenziell ist.

  1. Herzgesundheit

Spermidin hat herzschützende (kardioprotektive) Effekte, verbessert die Herzfunktion und reduziert die arterielle Steifheit, die mit dem Altern zunimmt. Tierstudien zeigen, dass Spermidin die Autophagie in Herzzellen aktiviert, was altersbedingte Schäden verhindert und die Herzgesundheit erhält.

  1. Krebsprävention

Die Regulierung der Polyaminaufnahme könnte das Tumorwachstum verlangsamen. Forschungsergebnisse legen nahe, dass eine reduzierte Polyaminzufuhr in Kombination mit bestimmten Krebstherapien deren Wirksamkeit erhöht, was eine potenzielle Strategie zur Krebsprävention darstellen könnte.

  1. Neurodegenerative Erkrankungen (Alzheimer & Parkinson)

Spermidin wird für seine schützende Wirkung auf Gehirnzellen untersucht, insbesondere im Zusammenhang mit Alzheimer und Parkinson. Während Polyamine in neurodegenerativen Erkrankungen manchmal erhöht sein können, könnte eine kontrollierte Spermidin-Supplementierung helfen, die Gehirnfunktion zu erhalten und den kognitiven Verfall zu verhindern.3

Zusammenfassung

Spermidin spielt eine entscheidende Rolle für die Zellgesundheit, Langlebigkeit, Gehirnfunktion und Vorbeugung von Krankheiten. Es kommt in Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Pilzen, gereiftem Käse und fermentierten Lebensmitteln vor. Eine erhöhte Spermidinaufnahme über die Ernährung könnte eine einfache und natürliche Methode sein, um gesundes Altern zu unterstützen.

Durch die Reduzierung von oxidativem Stress, die Kontrolle von Entzündungen und die Beeinflussung der Genexpression könnte Spermidin zur Lebensverlängerung beitragen und vor altersbedingten Krankheiten schützen.

Wenn auch du dein biologisches Alter wissen möchtest, mach gerne eine Blutprobe bei uns und bestelle deine Analyse direkt in unserem Shop!

 

Quellen:
  1. Hofer, S. J. et al. Spermidine is essential for fasting-mediated autophagy and longevity. Nat Cell Biol 26, 1571–1584 (2024).
  2. Zou, D. et al. A comprehensive review of spermidine: Safety, health effects, absorption and metabolism, food materials evaluation, physical and chemical processing, and bioprocessing. Comp Rev Food Sci Food Safe 21, 2820–2842 (2022).
  3. Sagar, N. A., Tarafdar, S., Agarwal, S., Tarafdar, A. & Sharma, S. Polyamines: Functions, Metabolism, and Role in Human Disease Management. Med Sci (Basel) 9, 44 (2021).
  4. Madeo, F. et al. Nutritional Aspects of Spermidine. Annu. Rev. Nutr. 40, 135–159 (2020).
  5. Muñoz-Esparza, N. C. et al. Polyamines in Food. Front. Nutr. 6, (2019).
  6. Schroeder, S. et al. Dietary spermidine improves cognitive function. Cell Reports 35, 108985 (2021).
Ballaststoffe – der Geheimtipp gegen Stress

Ballaststoffe – der Geheimtipp gegen Stress

Lange Zeit galt die Vorstellung, dass Ballaststoffe als „Ballast“ unverdaut den Dünndarm passieren und unverändert im Dickdarm gelangen. Ihnen wurde keine große Bedeutung zugeschrieben, nur dass so Abbauprodukte leichter durch den Darm transportiert werden können und das Stuhlvolumen wird erhöht. Mittlerweile ist bekannt, dass Ballaststoffe eine wichtige Rolle bei unserer Darmgesundheit spielen und essenziel für eine gesunde Verdauung sind. Vor allem eine spezifische Untergruppe an löslichen Ballaststoffe, die sogenannten Präbiotika, dient als Nahrung für unser Mikrobiom. Präbiotika „füttern“ nicht nur unsere Darmbakterien, sondern haben sie auch einen Einfluss auf die Metaboliten, die aktiven Stoffwechselprodukte von dem Mikrobiom.

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(Ballast)Stoff zum Nachdenken

Diese Stoffwechselprodukte sind biologisch aktive Moleküle, die starke Auswirkungen auf unser Gehirn und Verhalten haben. Sie dienen als Botenstoffe auf der Darm-Hirn-Achse und verbinden so beide Organen. Diese symbiotische Beziehung zwischen Mensch und Bakterien ist von großer Bedeutung für unsere Psyche.
Noch gibt es wenige Studien, die die Auswirkungen von spezifischen Ernährungsweisen auf die Darm-Gehirn-Kommunikation untersucht haben. Allerdings gibt es Daten dazu, dass Präbiotika den Schlaf verbessern und die Stressresistenz steigern können.

Glück und Stress

In einer Studie mit 45 Erwachsenen wurde untersucht, ob eine vollwertige Ernährung, reich an präbiotischen und fermentierten Lebensmitteln, eine psychobiotische Wirkung hat. Die Hälfte der Gruppe hat sich ballaststoffreich ernährt, die andere Hälfte hat eine Standardernährung bekommen (Kontrollgruppe). Stress und allgemeine Gesundheit wurden mithilfe validierter Fragebögen bewertet. Es wurde ein Stoffwechselprofil von Plasma-, Urin- und Stuhlproben durchgeführt. Die Intervention mit einer ballaststoffreichen Diät führte zu einer Verringerung des wahrgenommenen Stresses (32 % in der Diät vs. 17 % in der Kontrollgruppe). Während die diätetische Intervention nur geringfügige Veränderungen in der mikrobiellen Zusammensetzung und Funktion hervorrief, veränderten sich 40 verschiedene Werte im Urin, die mit Glück, Stressmanagement, etc. zusammenhängen.

Schlaf und Stress

In einer weiteren Studie wurde eine Gruppe Ratten mit Futter reich an Präbiotika gefüttern, und die Kontrollgruppe – mit einem Standardfutter. Die Ratten wurden auf verschiedene Arten gestresst und ihre Körperfunktionen, inklusive Schlafverhalten, wurden gemessen. Ratten mit präbiotischem Futter, verbrachten mehr Zeit im erholsamen NREM-Schlaf (Non-Rapid-Eye-Movement) als die Kontrollgruppe. Nach einer Stressbelastung verbrachten sie ebenfalls mehr Zeit im REM-Schlaf (Rapid-Eye-Movement-Schlaf), der vermutlich für die Erholung von Stress entscheidend ist.
Außerdem wurde der Stuhl der Ratten auf alle produzierten Metabolite analysiert. Dabei zeigte sich, dass Ratten mit einer Prebiotika Ernährung sich stark von der Kontrollgruppe unterschieden. Sehr viele dieser Metabolite können über Signalwege zwischen Darm und Gehirn das Verhalten beeinflussen. Beispielsweise hatten Ratten mit Standardernährung, einen dramatischen Anstieg an potenziell schlafstörenden Metaboliten, im Gegensatz zu den mit Ballaststoffen gefütterten Ratten.

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In Österreich wird eine Aufnahme von 25g Ballaststoffe pro Tag empfohlen. Wie hoch die Aufnahme allerdings sein sollte, um Schlaf zu verbessern oder das Empfinden gegenüber von Stress zu reduzieren, ist noch nicht erforscht. Abhängig von der mikrobiellen Zusammensetzung können verschiedene Menschen auch auf Ballaststoffe unterschiedlich reagieren.
Langfristig könnten Therapien basierend auf einer erhöhten Ballaststoffaufnahme entwickelt werden. Diese können die Moleküle stärken, die gegen Stress puffern, und diejenigen unterdrücken, die den Schlaf zu stören scheinen.

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10 gute Quellen für Ballaststoffe und Präbiotika

Obwohl nicht alle Ballaststoffe Präbiotika sind, sind viele faserhaltige Lebensmittel wie Lauch, Artischocken, Zwiebeln und bestimmte Vollkornprodukte reich an Ballaststoffen.

  • Zwiebeln enthalten Fructooligosaccharide (FOS), präbiotische Ballaststoffe, die das Wachstum nützlicher Bakterien im Darm fördern.
  • Lauch ist reich an Inulin, einem präbiotischen Ballaststoff, der auch als Nahrung für die Darmbakterien dient.
  • Spargel ist reich an Inulin.
  • Nüsse, besonders Mandeln, Pistazien und Walnüsse sind eine gute Quelle für Ballaststoffe und Präbiotika.
  • Hafer ist eine gute Quelle für Beta-Glucan, eine Art von löslichem Ballaststoff, der aktiv zur Vermehrung von guten Darmbakterien beiträgt.
  • Karotten enthalten sowohl lösliche als auch unlösliche Ballaststoffe.
  • Artischocke sind reich an Inulin, der den Aufbau einer gesunden Darmflora unterstützt.
  • Bananen enthalten resistente Stärke, eine Art präbiotischer Ballaststoff.
  • Leinsamen sind eine gute Quelle für lösliche und unlösliche Ballaststoffe und sorgen für eine gesunde Darmflora.
  • Äpfel enthalten Pektin, eine Art von löslichen Ballaststoffen, der die Darmflora stärkt.

 

Gefährdet der Wurstkonsum genauso wie Rauchen unsere Gesundheit?

Gefährdet der Wurstkonsum genauso wie Rauchen unsere Gesundheit?

Laut WHO-Bericht ist der Verzehr von verarbeitetem Fleisch in der gleichen Risikokategorie eingestuft wie Rauchen und Asbest: Was bedeutet das genau?

Die Internationale Agentur für Krebsforschung (IARC) / Weltgesundheitsorganisation (WHO) stufte verarbeitetes Fleisch als Karzinogen der Gruppe 1 ein, derselben Kategorie wie Tabakrauchen und Asbest. Bedeutet dies, dass der Verzehr von Speck oder Hot Dogs genauso schädlich ist wie Rauchen?
Es ist seit einiger Zeit bekannt, dass ein hoher Verzehr von rotem oder verarbeitetem Fleisch die Gesundheit beeinträchtigen und das Risiko für Darmkrebs und einige andere Krebsarten erhöhen kann.

Auch wenn Rauchen zur gleichen Kategorie gehört wie verarbeitetes Fleisch (Karzinogen der Gruppe 1), ist das Ausmaß des Risikos, welches mit Rauchen verbundenen ist, erheblich höher (z. B. bei Lungenkrebs etwa 20-fach oder 2000 % erhöhtes Risiko) als bei verarbeitetem Fleisch. Eine Analyse von Daten aus 10 Studien, die im IARC-Bericht zitiert werden, zeigte ein um 18 Prozent erhöhtes Risiko für Darmkrebs pro 50 g verarbeitetem Fleisch pro Tag.

Weltweit sind über 34.000 Krebstodesfälle pro Jahr auf den hohen Verzehr von verarbeitetem Fleisch zurückzuführen, im Vergleich zu 1 Million Todesfällen pro Jahr, die auf Tabakrauch zurückzuführen sind.

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Ein hoher Verzehr von rotem oder verarbeitetem Fleisch erhöht auch das Risiko für andere chronische Krankheiten und dadurch die Sterblichkeit

Zusätzlich zum Risiko für Krebs, steigt auch das Risiko durch einen hohen Verzehr von rotem und verarbeitetem Fleisch für andere chronische und potenziell lebensbedrohliche Krankheiten wie koronare Herzerkrankungen, Schlaganfall und Typ-II-Diabetes im Vergleich zu anderen Proteinquellen wie, Hülsenfrüchte und Fisch. Die Gesamtsterblichkeitsraten bei höherem Verzehr von rotem oder verarbeitetem Fleisch sind also zusätzlich erhöht.
Laut Daten des „Global Burden of Disease“ Project beträgt die Gesamtzahl der Todesfälle die auf eine Ernährung mit hohem verarbeitetem Fleischanteil zurückzuführen sind, 644.000, einschließlich Todesfälle durch Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes und Darmkrebs.

Gibt es bestimmte Arten von verarbeitetem Fleisch, die besser oder schlechter sind?

Die IARC bewertete den Verzehr des gesamten verarbeiteten Fleisches und nicht einer bestimmten Fleischsorte, da es derzeit nur begrenzte Daten gibt, die bestimmte Unterarten von verarbeitetem und rotem Fleisch mit dem Krebsrisiko in Verbindung bringen. Daher ist es noch nicht möglich, eine Aussage darüber zu treffen, ob bestimmte Fleischsorten sicherer sind. Insgesamt ist es am besten, den Verzehr von verarbeitetem Fleisch einzuschränken.

Wie viel rotes oder verarbeitetes Fleisch kann man risikofrei essen?

Studien haben gezeigt, dass das Risiko für Darmkrebs und andere chronische Erkrankungen umso höher ist, je höher der Verzehr von verarbeitetem Fleisch ist (Dosis-Wirkungs-Verhältnis). Das bedeutet nicht, dass man jegliches rotes und verarbeitetes Fleisch aus der Ernährung streichen muss. In unseren HealthBioCare Ernährungsempfehlungen, sind bis zu 200g rotes Fleisch pro Woche noch positiv bewertet. Verarbeitetes Fleisch sollte man lieber meiden, oder nur zu bestimmten Anlässen essen.
Die American Heart Association, der World Cancer Research Fund (WCRF) und die American Cancer Society empfehlen den Verzehr von rotem Fleisch für eine bessere Gesundheit einzuschränken.
Die DACH- Gesellschaft für Ernährung (Deutschland (D), Österreich (A) und der Schweiz (CH)) empfiehlt, Fleisch – wenn überhaupt – in Maßen zu essen, insgesamt nicht mehr als 300-600 Gramm (g) Fleisch und Wurst pro Woche für einen Erwachsenen.
Einen kompletten Fleischverzicht hält die DACH für problemlos. Bei Verzicht auf alle tierischen Lebensmittel (Veganismus) empfiehlt die DACH eine intensive Auseinandersetzung mit der Wertigkeit von Lebensmitteln.

FLEISCHATLAS 2021

Was bedeutet ein hoher Fleischkonsum für die Umwelt?

Ein Vergleich zeigt deutlich, dass tierische Lebensmittel wie Fleisch, Käse oder Butter erheblich mehr Emissionen verursachen als pflanzliche Lebensmittel. Fast ein Fünftel der weltweiten Treibhausgasemissionen werden durch die Rodung von Flächen für die Viehwirtschaft verursacht.
Laut Welternährungsorganisation (FAO) werden derzeit weltweit mehr als 33 Milliarden Hühner, 1,6 Milliarden Rinder und jeweils knapp eine Milliarde Schweine und Schafe gehalten. Diese Tiere benötigen Fläche und Futter. Von den ungefähr fünf Milliarden Hektar weltweit verfügbarer landwirtschaftlicher Nutzfläche werden etwa 80 Prozent in Form von Weide- oder Ackerland allein für die Tierhaltung in Anspruch genommen. Und es wird immer mehr Land benötigt – mit gravierenden Auswirkungen auf natürliche Lebensräume. So sind zum Beispiel 60 bis 75 Prozent der neu gerodeten Flächen im Amazonasgebiet auf die Umwandlung in Weideland zurückzuführen.

Obwohl verarbeitetes Fleisch im Vergleich zum Rauchen das Krebsrisiko weniger erhöht, sollten wir den Verzehr einschränken, um das Krebsrisiko zu minimieren. Andere chronische Krankheiten, wie Herzkrankheiten und Diabetes, sowie die Gesamtsterblichkeitsrate steigen ebenfalls bei hohem Fleischkonsum. Gesundheitsorganisationen raten daher zu moderatem Fleischkonsum, während kompletter Verzicht als unbedenklich gilt und sogar besser für die Umwelt ist.